Sie haben es wieder getan: Die Teeniestars von Echt startetet in Emden eine Minitournee durch Deutschland. Die sechs Konzerte im Februar geben die fünf Flensburger als Zugabe zu ihrer äußerst erfolgreichen „Freischwimmer“-Tour, die im vergangenen Jahr zu Ende ging.

Wieder mal lassen sie die Schule für die Karriere sausen: Denn noch gehen Kim Frank (16), Kai Fischer (18), Andreas Puffpaff (16), Gunnar Astrup (16) und Florian Sump (17) auf die „Penne“ und sind nur wenig älter als ihre jugendlichen Fans.

Softies on the rocks
3.500 „echte“ Fans strömten in die Nordseehalle in Emden, wie immer hauptsächlich junge Mädchen. Viele waren mit Teddybären bewaffnet, die gleich zu Konzertbeginn auf die Bühne flogen. Die selbst geschossenen Fotos ihrer Lieblinge werden sie wohl von nun an ständig bei sich tragen, auch wenn vier der fünf angebeteten Jungs längst feste Freundinnen haben.

Der nahe liegende Vergleich mit englischen oder amerikanischen Boygroups a la Backstreet Boys hinkt allein schon wegen der Musik ein wenig: Echt kommt zwar auch soft daher, oft aber auch richtig rockig. Ständig springt und hüpft Sänger Kim wild umher, wirft den Kopf in den Nacken, schüttelt die Glieder. So etwas nennt man wohl: „seinen jugendlichen Elan voll ausspielen“. Dagegen demonstrieren die anderen vier vor allem Lässigkeit und Coolness.

Typische Gefühle Heranwachsender
Was die Band und ihre Fans verbindet, sind die typischen Gefühle Heranwachsender. Die werden in deutsche Texte gegossen und mit selbstgeschriebener Musik gepaart – das Erfolgsrezept von Echt. Anders als ein Großteil der Konkurrenz ist die Band tatsächlich „echt“: Im Gegensatz etwa zu dem Mädchen-Trio Tic Tac Toe, das vor Jahren die deutschen Charts anführte, wurde die Band nicht eigens auf den Musik-Markt zugeschnitten. Echt fanden sich vor Jahren als Schulband zusammen: Bereits seit 1993 machen Kai, Flo, Kim, und Puffi zusammen Musik.

Wenn die Fünf irgendwann über zwanzig Jahre alt sind, werden sie sich wohl ein neues Publikum suchen müssen. Dann werden wahrscheinlich viele der kleinen Mädchen nicht mehr so verrückt sein, sich für ihre Idole den ganzen Tag vor die Emdener Halle zu setzen, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern.

Sanitäter befreiten kreischende Mädchen
Viele Mädchen hatten von dem sonntäglichen Auftritt ohnehin nicht mehr viel: Sie mussten bereits während der ersten Lieder von Sicherheitsleuten aus der kreischenden Menge befreit werden. Das Mädchen, das sich kurz nach Konzertbeginn mit den Worten „Mir ist so schlecht“ einem Sanitäter anvertraute, hat am 9.2 in Gerolzhofen, 10.2. Heilbronn, 11.2 Erfurt, 13.2. Bremerhaven, und am 14.2. in Rendsburg eine neue Chance.

Datum: 09.02.2000
Erscheinungsort: RZ
Autor: Jörg Sarbach